Jugend debattiert in Cochabamba

Jugend debattiert ist der wohl wichtigste deutsche Debattierwettbewerb, der jedes Jahr unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bundespräsidenten stattfindet. Aber nicht nur in Deutschland, auch in über 35 weiteren Ländern auf allen Kontinenten wird der Wettbewerb mit Unterstützung der Zentralstelle für Auslandsschulwesen (ZfA) ausgerichtet. Hier in Bolivien fand der zweitägige Landeswettbewerb in diesem Jahr erstmals an der Deutschen Schule Friedrich Fröbel in Cochabamba statt.

   

Um in das Landesfinale einziehen zu können, mussten sich die insgesamt acht besten Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule Mariscal Braun aus La Paz, der Deutschen Schule Santa Cruz sowie des den Wettbewerb ausrichtenden Colegio Alemán Federico Froebel zuerst in zwei Qualifikationsrunden behaupten.

Im ersten Halbfinale wurde die ebenso kontroverse wie aktuelle Fragestellung diskutiert, ob Kinderarbeit für Kinder von 10 bis 14 Jahren in Bolivien wieder legalisiert werden sollte. Die jeweils 24-minütigen Debatten folgen hierbei einer von Jugend debattiert festgelegten Struktur. Sowohl auf der Seite Pro als auch im Team Contra debattieren zwei Schülerinnen und Schüler. Nachdem es in der zweiminütigen Eröffnungsrede aller Teilnehmenden gilt, die Fragestellung zu erschließen, die Meinung der entsprechenden Seite zu begründen sowie eine Empfehlung für eine Maßnahme abzugeben, findet im Anschluss die freie Aussprache statt. Jede Debatte wird mit einer Schlussrunde beendet.

Nachdem die Schülerinnen und Schüler sich in einer zweiten Qualifikationsrunde zum Thema „Sollte es an Deutschen Auslandsschulen und DSD-Schulen Schulstipendien geben?“ behaupten mussten, stand schließlich die Entscheidung fest, wer in das Landesfinale am Nachmittag einziehen würde. Besonders erfreulich war, dass alle teilnehmenden Schulen mit einer bzw. zwei Schülerinnen den Einzug ins Finale schafften.

Bei der Finaldebatte am Nachmittag waren neben Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Eltern auch Vertreterinnen des Instituto Cultural Boliviano-Alemán (ICBA) sowie der deutsche Honorarkonsul in Cochabamba, Gerardo Fernando Wille, im Publikum anwesend. Teil der Jury war hierbei neben einer Vertreterin des ICBA auch Ingo Mitzloff, ein Lehrer aus Deutschland, der bei unserem Landesfinale den Juryvorsitz übernahm.


Teilnehmende, Jurymitglieder, der Schulleiter des CAFF und der Honorarkonsul Gerardo Wille (Foto: CAFF)

Die entscheidende Debatte wurde über das Thema geführt, ob ein grundsätzliches Verbot von KI-Anwendungen an Schulen eingeführt werden sollte. Nach einer sehr interessanten, starken Debatte musste die Jury nun eine endgültige Entscheidung darüber treffen, wer Bolivien im Südamerikawettbewerb von Jugend debattiert vertreten sollte. Die beiden Gewinnerinnen des Landeswettbewerbs sind María Belén de la Quintana Acha von der Deutschen Schule Santa Cruz sowie Moira Navarro Peña von der Deutschen Schule Friedrich Fröbel in Cochabamba. Die beiden Schülerinnen werden Mitte Oktober in Santiago de Chile am internationalen Wettbewerb von Jugend debattiert teilnehmen, wo sie gegen Schülerinnen und Schüler aus ganz Südamerika antreten werden.  


Die Zweitplatzierte Moira Navarro Peña aus Cochabamba mit ihren Eltern. (Foto: CAFF)


Gastautor: Julius Reinemann 


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